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Februar 2012
Xingu-Junge im Mato Grosso, Brasilien; Öl auf Leinwand (60 x 80)
Bemalt sich ein Junge vom Stamm der Xingu nicht mit roter Farbe, bevor er den Dschungel betritt, würde er sich vermutlich wie ein Kind fühlen, dass nackt in die Schule geschickt wird. Zu Beginn der Regenzeit feiern die Xingu das Fest Karuap und gedenken dabei ihren Ahnen. Zugleich werden Jugendliche in den Status der Erwachsenen erhoben. Sie dürfen sich nun mit der roten Farbe des Annatostrauches schmücken, die auch parallel einen effektiven Mückenschutz darstellt. Häufig unterstreichen die Jungen die bedrohliche Rottönung durch schwarze Kohlezeichnungen und fixieren anschließend mit Baumölen die Farbenpracht.
Die Kinder der Indianerstämme Amazoniens lernen früh das Überleben in der menschenfeindlichen Umgebung des Dschungels. Ein Mensch aus der westlichen Industriekultur hätte in diesem Umfeld nur eine kurzfristige Überlebenschance. Die Kenntnisse, was ist giftig und was ist Nahrung, wo gibt es sauberes Trinkwasser, wie orientiert man sich im dichten Dschungel – alles Kenntnisse, die uns abhanden gekommen sind.
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