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Juli 2011
Jungen der Tuareg beim Spiel, Algerien
Mit einem schachähnlichen Spiel lernen diese jungen Vertreter des stolzen Stammes der Tuareg strategisches Handeln. Ihre Kleidung wird häufig mit dem Farbstoff Indigo gefärbt – daher die aus der Literatur bekannte Bezeichnung „Das Blaue Volk“. Die Navigation der Karawanen in der Wüste ist ihre hervorragende Leistung. Die Tuareg zählen zu den Berbervölkern, die weite Teile der Sahara und des angrenzenden Sahel bewohnen. Die Geschichte der Tuareg ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts durch viele Aufstände gekennzeichnet. Es ist ein ständiger Kampf um Freiheit, verbunden mit dem Wunsch, nach eigenen Traditionen leben zu dürfen. Die heutigen wirtschaftlichen Verhältnisse führten zur teilweisen Sesshaftigkeit des ursprünglich nomadischen Volkes. Trotz anfänglicher Gegenwehr konvertierten fast alle Tuareg zum islamischen Glauben. Ihrem Glauben an durch Amulette kontrollierbare „Gute“ und „Schlechte“ Geister kam der Islam durch die Erwähnung von Geistern im Koran entgegen. Charakteristisch für das äußere Erscheinungsbild der Tuareg ist bei den Männern der Gesichtschleier. Neben einem rein praktischen Mundschutz dient er auch als Schutz vor bösen Geistern. Haupterwerb der Tuareg ist der Karawanenhandel mit Salz und Datteln, von dessen Erlös sie ihr karges Leben bestreiten: Getreide, Tee, Zucker und Stoffe.
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